vom 20.08.2025
zur News ÜbersichtDas erste Pflichtspiel der Saison war gleich ein Highlight. In der ersten Runde des Wernesgrüner Sachsenpokals empfingen wir den Landesklassevertreter aus Mülsen an der Eubaer Straße. Um es vorwegzunehmen: Das Spiel bot alles, was sich das Fußballherz nur wünschen kann. Die 123 zahlenden Zuschauer sahen dabei einen von beiden Seiten leidenschaftlich geführten Pokalfight über die maximal mögliche Distanz – leider ohne Happy End für unsere Farben.
Das Spiel startete mit leichten Feldvorteilen für die höherklassigen Rand-Zwickauer. Den ersten nennenswerten Angriff verbuchten aber wir, als Ahnerts Abschluss aus spitzem Winkel soeben noch geblockt werden konnte (4‘). Fünf Zeigerumdrehungen später war es Otto, der einen zu kurz abgewehrten Freistoß – leider etwas zu zentral – auf das Mülsener Gehäuse schoss. In dem von Beginn an intensiv geführten Spiel waren unsere Gäste immer wieder bei langen Bällen und Standards gefährlich, die vor allem durch Stürmer Thümmler ein ums andere Mal gut verarbeitet wurden. Nach 15 gespielten Minuten musste Baldauf erstmals richtig eingreifen, als er das 20m-Geschoss von Weber souverän entschärfte. Die bis dato größte Chance verbuchten wir dann in der 20. Minute, als nach Freistoß Rosenthal zunächst Herold und direkt im Anschluss Oelschlägel im Strafraum zum Abschluss kamen. Die vielbeinige Defensive der Gäste verhinderte jedoch das 1:0. 10 Minuten später wurde erneut Oelschlägel halblinks im Strafraum freigespielt, zögerte aber womöglich eine Zehntel zu lange, wodurch Mülsen abermals klären konnte. Kurz darauf setzte sich Herold im Strafraum sehenswert gegen drei Gegenspieler durch und bediente Rosenthal am 5m-Raum – dessen Direktabnahme konnte Lenk gerade noch so an den Querbalken lenken. Kurz vor dem Pausenpfiff hatten wir auf der anderen Spielfeldseite etwas Glück, als Kapitän Schebitz einen gut getretenen Freistoß nur knapp verpasste.
Somit ging es mit einem torlosen Remis in die Kabinen. Wenngleich Mülsen etwas mehr Ballbesitz verzeichnete, hatten wir die größeren und klareren Gelegenheiten. Defensiv standen wir zumeist sicher und wussten die physisch starken Gegenspieler in den meisten Fällen souverän zu verteidigen. Für den zweiten Spielabschnitt nahmen wir uns vor, noch mutiger und entschlossener zu agieren, merkte man den Jungs die etwas größere Anspannung im Vergleich zu den Testspielen doch hier und da an.
Nach 10 Minuten gegenseitiger Neutralisation folgte in der 54. Minute der erste große Aufreger des Spiels: Schiedsrichter Wagner entschied auf Foulelfmeter für Mülsen. Hanke ließ sich nicht bitten und versenkte überlegt ins linke Eck.
Wirkungstreffer? Bruch im Spiel? Mitnichten! In der Folge intensivierten wir unsere Bemühungen nochmals. Sicher auch bedingt durch die 11m-Entscheidung wurde das Spiel nun hitziger. Es dauerte bis zur 69. Minute, bis wir den verdienten Ausgleich erzielten. Nach Vorarbeit von Jäger und Oelschlägel kam Ahnert in der Box zum Abschluss, den Lenk zunächst noch abwehren konnte. Der mitgelaufene Hänel schaltete aber gedankenschnell und schob den Rebound zum umjubelten 1:1 ein. Ebendieser Hänel hatte 12 Minuten später sogar die Führung auf dem Fuß, scheiterte aber nach Vorlage von Otto aus Nahdistanz am Mülsener Schlussmann. In den folgenden Minuten waren wir nun tonangebend und kamen durch Ahnert (82‘), Jäger (84‘), Rosenthal (85‘) sowie Otto (90‘ + 2) zu weiteren guten Gelegenheiten. Da uns der erlösende Treffer jedoch verwehrt blieb, ging das Spiel in die Verlängerung.
In den ersten 15 Minuten der Extraschicht waren die Gäste dann die aktivere Mannschaft. In dieser Spielphase gelang es uns zu selten, das Spiel in die gegnerische Hälfte zu schieben, wodurch Mülsen die ein oder andere gute Gelegenheit hatte. Vor allem in der 101. Minute musste Baldauf sein ganzes Können aufzeigen, um einen Kopfball von der Linie zu kratzen. Das war aber bei weitem nicht der dramaturgische Höhepunkt. Nur vier Minuten später zeigte Wagner zu unserem Entsetzen erneut auf den Punkt. Wieder ein gut getretener Elfer, wieder das linke Eck, aber diesmal war Baldauf da und wehrte sogar noch den Nachschuss ab.
Diese Aktion gab uns nochmal einen merklichen Schub. In den zweiten 15 Minuten der Verlängerung rissen wir das Spiel wieder an uns. Nachdem Ahnert Rosenthal in der 110. Minute mustergültig auf die Reise schickte, konnte dieser nur regelwidrig per Foul im Strafraum gestoppt werden. Der fällige Pfiff blieb aber leider aus. Fairerweise muss man zu dieser Szene ergänzen, dass die Klarheit des Foulspiels erst bei Betrachtung der Videobilder deutlich wurde. Wir mühten uns trotzdem weiter und warfen alles in die Waagschale. All dies führte aber leider nicht zur sehnsüchtig erhofften Entscheidung. Nach 120 + 9 Minuten musste der Zweitrundengegner des VFC Plauen also vom Punkt ermittelt werden. Nach 20 getretenen Strafstößen waren es die Gäste, die in der Elfmeterlotterie etwas mehr Glück hatten.
Am Ende eines denkwürdigen Spiels, das auch von den Rängen emotional begleitet wurde, scheiden wir vielleicht etwas unglücklich aus dem Landespokal aus. Gleichzeitig überwiegen die positiven Eindrücke bei weitem. Die Mannschaft hat mindestens angedeutet, wozu sie im Stande ist. Nicht immer bekommt man am Ende das, was man vielleicht verdient hat. Das ändert aber nichts am Weg.
Glückwunsch nach Mülsen zum Einzug in die 2. Runde. Wir wünschen euch eine erfolgreiche und möglichst verletzungsfreie Saison.